Die
Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball
der Wohnungslosen wird seit 2006 gemeinsam von Anstoß! e.V. Bundesvereinigung für soziale Integration durch Sport und einem lokalen Partner am jeweiligen Austragunsort durchgeführt. Die für die DM 2018 ursprünglich verabredete Zusammenarbeit mit einer hessischen Einrichtung wurde Anfang November 2017 überraschend abgesagt. Daraufhin erklärten sich Integration e.V und Walter Bleeker als Privatperson bereit die Ausrichtung der Meisterschaft in Oldenburg anzugehen. Die Kooperation ergab sich aus der mittlerweile fünfjährigen Zusammenarbeit beim Hunte-Cup, den Integration e.V., Anstoß! e.V und Walter Bleeker als Mitarbeiter des Eden Theaters gemeinsam organisieren.
Noch im November 2017 konnte auf Initiative von Integration e.V ein Treffen mit dem Stadtsportbund Oldenburg stattfinden, von wo aus die Vorbereitungen ab dann engagiert begleitet
und unterstützt wurden. Unter anderem stellte der Sportbund das Projekt bei möglichen Geldgebern vor, ließ sich regelmäßig über den Stand auf dem Laufenden halten und stand tatkräftig zur Seite, wenn sich Probleme auftaten.
Ab Januar 2018 begann die Organisatorengruppe mit großer Unterstützung der oldenburger Verwaltung nach einem geeigneten Veranstaltungsort zu suchen. Schließlich stellte die Verwaltung des Landesmuseums mit dem Schlossinnenhof einen mehr als passenden Platz zur Verfügung und zeigte sich auch sonst als sehr hilfsbereit, indem sie u.a. einen günstigen Zugang zu den Sanitäranlagen des Museums ermöglichte.
Ebenfalls ab Januar 2018 begannen die Planungen für eine Unterbringung maximal 200 Teilnehmer. Schnell stellte sich heraus, dass die Gebäude und das Gelände von Jugendkulturarbeit e.V sich hierfür eigneten. Eine große Rasenfläche bot ausreichend Platz für Zeltübernachtungen,
wie sie von den DM-Teilnehmern in den vorangegangenen Jahren bevorzugt wurde, ergänzend standen im Haus genügend Betten zur Verfügung, zudem bot die Küche die nötige Ausstattung und Routine bei der Verpflegung großer Gästegruppen. Zudem sah man bei JKA e.V keinerlei Probleme, die mit verschiedensten Vorurteilen belasteten Zielgruppen zu beherbergen.
Im Laufe des Frühjahrs trafen von verschiedenen Stifungen Zusagen über finanzielle Unterstützung ein:
Lotto-Sport-Stiftung
LZO
Stiftung der Niedersächsischen Wohnungslosen Hilfe
BVO (Bezirksverband Oldenburg
Integrationsamt der Stadt Oldenburg
Oldenburger Bürgerstiftung.
Diese Förderzusagen ermöglichten es, dass rechtzeitig die nötigen Verträge und Buchungen abgeschlossen, bzw der Einkaug von Leistungen geplant werden konnten, vorrangig für Unterkunft und Verpflegung, sowie Tribüne, Broschüre, Plakate und Wachdienst.
Weitere Unterstützung in Form von Sachleistungen oder deutlich verbilligten Dienstleistungen erhielt das Turnier von der Bäckerei Müller Egerer, Cewe Print und dem Plakatdienst sk-promotion.
Der Fußballverband des Kreises Oldenburg half mit der Vermittlung von Schiedsrichtern, die es auf sich nahmen, sich in das ungewohnte Regelwerk einzuarbeiten und die Spiele über die immerhin zwei vollen Tagen zubegleiten.
Sehr frühzeitig konnten der Innenminister von Niedesachsen, Boris Pistorius für die Schirmherrschaft und der oldenburgische Oberbürgermeister Jürgen Krogmann für die offizielle Eröffnung des Turniers gewonnen werden.
In der tradtionell zur Veranstaltung gedruckten Broschüre erschienen Grußworte des Schirmherren Boris Pistorius, des Vorsitzenden des Stadtsportbundes Gero Büsselmann und des ehemaligen Profifußballers und – trainers Jupp Heynckes. Dazu stellte das Heft die Arbeit der Kooperationspartner Integration e.V und Anstoß! e.V vor und druckte Portraits der 20 Mannschaften, die einen Startplatz erhalten hatten.
Da das Großpflaster auf dem Schlossinnenhof sich nicht zum Fußballspielen ( auch nicht für die bescheidenen Anspüche von Straßenfußall ) eignete, musste unter größerem Transport- und Montageaufwand ein beweglicher Sportboden von Anstoß! e.V aus Hamburg angeliefert und verlegt werden. Ebenfalls erhöhten Aufwand erforderte der Schutz von Fenstern und Fassaden des den Platz einfassenden Gebäudes. Diese wurde durch die vollständige Absicherung des Courts mit Seiten- und Dachnetzen erreicht. Dafür, dass diese erhebliche Mehrarbeit geleistet werden konnte,
verdienen die daran beteiligten Mannschaften größten Dank: Die Streetkicker der Diakonie Oldenburg, das Team der Karl-Jaspers-Klinik, das Team von Refugees Welcome in Sports Oldenburg und die Lilienkicker aus Wiesbaden.
Zur Meisterschaft reisten von 20 verbindlich angemeldeten Mannschaften 17 an. Die Absagen aus Berlin, Herzogsägmühle und Bensheim gingen erst so kurz vor Turnierbeginn ein, dass Teams von der Warteliste keine Möglichkeit mehr hatten, ihre Beteiligung noch zu organisieren. Die Namen und die Herkunft der teilnehmenden Einrichtungen finden sich in der Broschüre. Als sehr erfreulich für das norddeutsche Straßenfußball-Netzwerk schätzen die Organisatoren die Beteiligung von mehren Mannschaften aus Oldenburg und der Umgebung ein und hoffen diese auf anstehenden Regionalturnieren in Oldenburg, Bremen, Hamburg und Gifhorn wieder begrüßen zu dürfen..
Regionale Berichterstattung zu dem Turnier fand in der Nordwest-Zeitung, dem Hunte Report, O1 Fernsehen und auf NDR 3 in einem Beitrag in "Hallo Niedersachsen" statt.
Das Echo aller beteilgten Spieler, Betreuer, Trainer, Schiedsrichter, Gastgeber und Organisatoren auf das Turnier war sehr positiv. Die Sportler waren sehr angetan von dem beeindruckenden Veranstaltungsort, der freundlichen Unterkunft und der umfänglichen Verpflegung, sowie von der Aufmerksamkeit, die Ihnen von der Stadt Oldenburg entgegen gebracht wurde, deren Bürgermeister sie trotz anhaltenden Regens am Turnierplatz begrüßte.
Den Organisatoren erleichterte das faire und rücksichtsvolle Verhalten der Teams auf dem Veranstaltungsgelände, genauso wie in der Unterkunft die Durchführung der Veranstaltung. Insbesondere die bereits erwähnte engagierte Beteiligung einiger Mannschaften am Auf- und Abbau schlug hier sehr erfreulich zu Buche.